Wasser und Feuer sind zwei Urelemente, die den Menschen über Jahrtausende begleitet, ihm genützt, aber auch geschadet haben, sein Leben aber erst möglich und lebenswert machten. Anderseits sind es auch zwei Elemente, die sein Hab und Gut vernichten, Leid über ihn bringen, ja in kürzester Zeit sein ganzes Lebenswerk auslöschen können.

Unseren Vorfahren gelang es nach und nach, sich die Kraft und Möglichkeiten dieser Urelemente nutzbar zu machen, im positiven wie im negativen Sinne. Doch die Auseinandersetzung mit diesen Urgewalten ist nicht ohne Sinn geblieben, hat sich auf vielen Gebieten für die Menschheit gelohnt. Die vollständige Beherrschung von Wasser und Feuer ist uns Menschen zum Glück bis zum heutigen Tag versagt geblieben.

Wasser und Feuer verlangen Anpassung, Vorsicht, ermöglichen aber auch Wohlstand und Reichtum. Doch die Vergangenheit lehrt uns, dass diese Gabe der Natur von den Menschen auch gegen Menschen eingesetzt wurde, sei es zur Herstellung von Waffen, zur Führung von Kriegen oder zum eigenen Schutz vor möglichen Feinden.

Im vorliegenden Büchlein über unsere Gemeinde wollen wir uns jedoch mehrheitlich auf die positiven Aspekte dieser beiden Naturelemente beschränken. Schon früh dürften sich Menschen entlang oder in der Nähe unserer Wasser angesiedelt haben. Erste Behausungen wuchsen zu Gemeinschaften, und im Laufe der Zeit entstanden markante Gebäude, die uns heute als Zeugen vergangener Zeiten Rückschlüsse auf die Besitzer und ihre berufliche Tätigkeit ermöglichen. So haben die obere und untere Mühle oder die Oeli während Generationen mit der Wasserkraft Holz, Getreide oder Früchte verarbeitet und die urkundlich erwähnten Wirtshäuser dank dem Tavernenrecht einer grossen Zahl von Durchreisenden Unterkunft und Verpflegung gewährt. Wasser benötigte man auch für die Stoffherstellung oder -färbung, zur Reinigung der Wäsche, oder ganz einfach im Lebensalltag von Mensch und Tier.

So lebensnotwendig wie das Wasser, so war und ist auch das Feuer! Ganz selbstverständlich ist die warme Mahlzeit, der warme Ofen. Unvorstellbar ist die Schmiede-Werkstatt ohne glühende Esse oder die Ziegelhütte ohne Brand. Dem Rad verleiht erst der eiserne Reif die Dauerhaftigkeit, und erst Werkzeuge aus Eisen ermöglichen die Bearbeitung von härteren Materialien. Was nützt der Lehm, wenn er nicht gebrannt werden kann, damit er als Ziegel Schutz vor Wind und Wetter bietet?

Erfinderische Köpfe haben zu allen Zeiten immer wieder Bestehendes verbessert und Neues erfunden, bis die Elektrifizierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Menschen manche Müh' und Arbeit abgenommen und ihm neue Möglichkeiten eröffnet hat. Doch die Natur kann langfristig nicht mehr geben als sie hat. Ist es daher nicht unsere tägliche Pflicht, mit den Gaben der Natur sorgsam umzugehen und unserer Umwelt Sorge zu tragen?
Mit dieser Schrift wollen wir dem Leser Bekanntes und weniger Bekanntes über unsere Gemeinde näher bringen und ihn ermuntern, sich intensiver mit Land und Leuten zu befassen. Unsere zahlreichen Zeugen der Vergangenheit, aber auch die Schönheiten der Natur, verdienen es, dass man ihnen eine kurze Zeit des Nachdenkens schenkt.

Unsere Zukunft wird geprägt von der Gegenwart. In diesem Sinn wünschen wir uns eine Bevölkerung, die zu ihrer Gemeinde steht, an ihr mitgestaltet, sich für sie einsetzt und im dörflichen Leben ihren Beitrag leistet.

Der Gemeinderat
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